First-Togetherness

Hallo, dass was du eben gesagt hast, war echt krass! Niemand hat sowas verdient. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Erfolg in deinem Leben. Hatte selber noch vor ein paar Tagen mit einem Typen Stress und wollte ihn boxen. Aber dank dir habe ich mir es nochmal anders überlegt. Danke.​

Reaktion eines Schülers

„Hi Christoph, ich wollte dir meinen ganzen Respekt geben. Es ist unvorstellbar, wie weit du es trotz deiner Behinderung gebracht hast. Weiter so :)! Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg in deinem Leben. Ich weiß nicht, warum man direkt zu Gewalt greifen muss, man hat ja nicht umsonst einen Mund. So sieht’s aus. Ich hoffe die Welt verändert sich so schnell wie möglich zum Positiven. Verbreitet Positivität!​“

Reaktion einer Schülerin

„Wenn der cool ist, der hilft, dann wird der Schläger zum Außenseiter“. Das ist die Kernaussage, mit der Christoph Rickels unterwegs ist als Anti-Gewalt-Botschafter an Schulen oder in Justizvollzugsanstalten.

Am Montag, 01.04.2019 war Christoph Rickels zu Gast am Lindweiler Hof. Sein Vortrag eröffnete die Projektwoche zum Thema ‚Schule macht Frieden‘. Schülerinnen und Schüler ab Klasse 6 hörten gespannt zu, als der 32 Jährige von dem Ereignis erzählte, das vor rund 12 Jahren sein Leben verändert hat. Vor einer Discothek wurde er niedergeschlagen und ist seit dem halbseitig gelähmt und schwerbehindert. Er beschreibt eindrücklich, was Gewalt alles kaputt machen kann und wie er sich zurück ins Leben gekämpft hat. Nach dem einstündigen Vortrag sind die Schülerinnen und Schüler sichtlich berührt und bedanken sich per Handschlag bei ihrem Gast für diesen sehr persönlichen Vortrag. Das etwas ‚hängen geblieben‘ ist, wird durch diverse Kommentare auf Christoph Rickels Instagram Account deutlich.

Eva Caruso, Lehrerin unserer Schule, hat ihre ganz persönlichen Eindrücke für die Homepage in Worte gefasst.

Ich muss an dieser Stelle zunächst zugeben, dass ich mit gemischten Gefühlen der Auftaktveranstaltung unserer schulischen Projektwoche zum Thema ‚Schule macht Frieden’ entgegengesehen habe. Ein Vortrag mit anschließender Diskussion für alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 bis 10 am Ende eines langen Schultages hielt ich zunächst für gewagt und bei einem Blick auf die Homepage des Vortragenden Christoph Rickels gesellten sich weitere Gedanken hinzu. Wie würden die Jugendlichen reagieren? Würde Herr Rickels sie wirklich erreichen können? Sicherlich habe ich die vielen überwältigenden, positiven Kritiken anderer Schülerinnen und Schüler gelesen, jedoch bin ich ein eher vorsichtiger, skeptischer Mensch. ‚Willkommen in der Welt der Gemeinsamkeit’ – mich persönlich sprechen Slogans selten an und bei der genaueren Durchsicht der Homepage beschlich mich ein zusätzlicher Gedanke:

Die meisten unserer Schülerinnen und Schüler hören regelmäßig in gut gemeinten Ratschlägen, erzieherischen Gesprächen oder ‚moralischen’ Standpauken, dass ‘Gewalt niemals eine Lösung ist’ und dass ein Leben in einer friedlichen Gesellschaft nur miteinander möglich ist und durch gegenseitige Toleranz und Akzeptanz funktionieren kann. Würden sie Herrn Rickels überhaupt offen und ehrlich zuhören können?

Umso bewegender und beeindruckender habe ich persönlich den Besuch von Herrn Rickels erlebt. Neben der Tatsache, dass mich sein Schicksal, sein Mut, seine Willensstärke und seine positive Lebenseinstellung tief bewegt haben, war für mich das Erleben der Schülergruppe während des Vortrages das eigentlich Bewegende. Über eine Stunde hätte man eine Stecknadel fallen hören können – so ruhig und gebannt haben die Schülerinnen und Schüler Herrn Rickels Schilderungen verfolgt. Jugendliche, die zuweilen Probleme haben sich länger zu konzentrieren, folgten seiner Geschichte scheinbar mühelos. Viele von ihnen erleben Gewalt, manche benutzen Gewalt zur Lösung von Konflikten – verbal und körperlich. Dennoch konnte man deutlich in den Gesichtern lesen, dass sie ihm sehr wohl offen und ehrlich zuhörten und seine Worte sie zum Nachdenken anregten. Er regte sie an, sich Gedanken darüber zu machen, was wirklich cool ist. Er nannte gewaltbereite Jugendliche „Vögel“ und „Lappen“ und bestärkte die Jugendlichen „Mag dich selbst. Dann bist du cool!“. Er rief: ‘“Stopp! Es reicht jetzt!“ Und wie Recht er damit hat.

Die unmittelbaren Rückmeldungen am Anschluss seines Vortrages zeigten umso mehr, dass sein Schicksal die Schülerinnen und Schüler bewegt hatte. Auch die Äußerungen einzelner Schüler in der anschließenden Projektwoche zeigten, dass sein Besuch sie berührt zu haben scheint. Ich hörte dazu Sätze wie: „Ich fand es bewegend. Gänsehaut pur!“ und „Total beeindruckend!“ oder „Traurige Geschichte! Cooler Typ!“.

Erreicht hat Herr Rickels sie in jedem Fall – durch seine Art und Weise mit den Jugendlichen zu sprechen, durch die gezielte Auswahl der gezeigten Beiträge und sicherlich nicht zuletzt durch die sehr kurze, aber alles entscheidende Tatsache, dass ein Leben sich in wenigen Sekunden von Grund auf ändern kann.

Mich hat er in jedem Fall erreicht. Ich bin ‘die Neue’ an der Schule. Als ‚Neue’ erinnert man sich wieder gut, wie wichtig Gemeinsamkeit ist, wie nötig es ist ‘Wege gemeinsam zu gehen’ und das ‘Leben miteinander zu leben’.

Seine Worte, dass wir Verantwortung tragen für eine zukünftige friedvollere Welt, haben mich als Lehrerin und als Mensch berührt.

Ich wünsche mir, dass viele Menschen seine Worte hören.

Was sonst noch los ist ...

Planspiel zur Berufswahl

Am heutigen Montag fand erstmalig ein groß angelegtes und lange vorbereitetes Planspiel zur Berufswahl in unserer Schule statt. Teilgenommen haben alle Schülerinnen und Schüler der

Fastelovend

Am Donnerstag ist auch der Lindweiler Hof in die jecken Tage gestartet. Mit einer großen Party haben die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit allen Mitarbeitenden

Noch Fragen? Nehmen sie Kontakt mit uns auf.

Wir helfen gerne weiter

Wir verwenden Cookies auf unserer Website. Wenn Sie weitersurfen, stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu.